Obertrubachs Bläser haben Schwung

Die Jugendblaskapelle St. Laurentius Obertrubach feiert am Samstag, 22. Juli, um 17 Uhr mit einem Jubiläumskonzert ihr 30-jährigen Bestehens. Als Veranstaltungsort haben sich die Verantwortlichen für die Wiese vor dem romantischen Altarstein entschieden. 

Längst sind alle Vorbereitungen sorgfältig geplant von einem Musikverein, der aus dem vielseitigen Kulturleben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken ist. Einmal mehr war Pfarrer Werner Wolf der Initiator der Gründung. Der Verein ist dynamisch wie eh und je und hat in diesem 2017 auch einen erfolgreichen Generationswechsel in der Leitung über die Bühne gebracht. Kerstin Hofmann übernahm von Georg Habermann den Vorsitz, sie vertritt künftig Laura Treiber. 

Schriftführerin ist Judith Habermann, Kassenwart bleibt Thilo Dressel. Jugendbeauftragte ist Theresa Reichel. Die Frauenquote stimmt in Obertrubach also. Für den gesamten Nachwuchs kümmert sich seit Jahren Bernd Reichel. Die musikalische Leitung liegt seit 2012 bei Johannes Raum, ihn vertritt Tobias Grüner. Jetzt denken sie zurück an die Anfangsjahre, blättern in Aufzeichnungen. 1984 kam Werner Wolf neu in die Pfarrei. Ihn empfingen im Festzug noch die alten Truwier Musikanten, die aber schon in der Auflösung begriffen waren. Wolf erkannte allerdings gleich das musikalische Potenzial im Ort. Im März 1987 initiierte er deshalb die Gründung der Jugendblaskapelle in der Begegnungsstätte St. Elisabeth. Bis heute haben die Musiker hier ihre kostenlose Bleibe zum Üben. Im Gegenzug gestalten sie Prozessionen und kirchliche Feste mit. Wolf gewann den damaligen Musikstudenten Norbert Lodes aus Hohenmirsberg als Dirigenten. 

Werner Wolfs Vater machte mit einem nicht unerheblichen Geldbetrag die notwendige Beschaffung der Instrumente möglich. Pfarrer Werner Wolf stand selbst der Jugendblaskapelle bis 2001 vor und spielte aktiv einige Jahre mit. Ihm folgte bis 2017 Georg Habermann als Vorsitzender, was von großer Kontinuität zeugt. “Wir hatten auch viele gute Dirigenten”, sagt Pfarrer Wolf. Erinnerungen an Namen wie Alfons Beetz aus Affalterthal, Wojciech Grabitz aus Pretzfeld oder Florian Berner werden wach. 

“Wir sind weit weg von Musikschulen wie Ebermannstadt oder Forchheim, das erleichtert die Arbeit nicht”, meint Bernd Reichel, der sich mit Herzblut um den Nachwuchs kümmert. Dafür habe man aber den dörflichen Charakter, das Familiäre, man kenne sich eben. Die Arbeit beginnt in den Bläserklassen der Grundschule in Bärnfels, um die sich Reichel intensiv bemüht. In Schulleiter Jochen Neuner findet er dabei einen idealen Partner. Fast alle Jungbläser setzen ihre musikalische Laufbahn in der Jugendblaskapelle fort. So kommen alle Jahre 15 bis 20 Bläser hinzu. Vorsitzende Kerstin Hofmann ist seit 18 Jahren aktiv dabei. “Die Blaskapelle ist mein soziales Umfeld, hier kann ich mich entspannen”, sagt sie.

Auch Theresia Reichel startete einst in der Bläserklasse. Heute ist die Jugendbeauftragte. Beide Frauen sind Eigengewächse, die dem Verein seine Identität verleihen. 85 Musiker, davon 51 Nachwuchsmusiker werden am 23. Juli vor dem Altarstein zum Konzert antreten. Das sind die Jugendblaskapelle, das Juniororchester, das Nachwuchsorchester und die Bläserklasse.

Quelle: InFranken.de, Franz Galster

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